Hallo Leute

Ich bin selbst seit Jan 2025 betroffen von einer Trennung aus einer toxischen Beziehung und möchte hier anderen Hilfe bieten, bzw meine Geschichte erzähle, damit sich Betroffene nicht so allein fühlen. Ausserdem glaube ich, dass mir das ganze selbst helfen wird.

Auch, wenn man glaubt es ist kaum auszuhalten, es geht immer wieder vorwärts, in kleinen Schritten und mit viel Geduld. Viel Kraft und Mut sind notwendig den Weg zuenede zu gehen. Lies meine Geschichte, und Du wirst sehen, du bist nicht allein.

In meinem Tagebuch schreibe ich mir von der Seele, was mich beschäftigt, egal ob SIE oder jemand, der mich kennt, das liest. Ich ziehe Bilanz, manchmal sicher voller Emotion aber für mich muss das sein. Ich veröffentliche Links zu Seiten, wo man sich Hilfe holen kann und wo man Ansätze findet, wie man sich selbst aus dem "Dreck" ziehen kann. Es ist schwer, ich weiss das es schier unmöglich scheint den Weg zuende zu gehen, aber ich bin langasam wieder voller Hoffnung.

Die Seite ist im entstehen, Hilfe und einiges zum nachlesen gibt es aber schon jetzt und ich werde stetig ausbauen.
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  #0  
Erstellt: 19.03.2025 [02:54]   Editiert: 10.07.2025 [12:57]

invictus?


    Aus finstrer Nacht, die mich umragt,
        durch Dunkelheit mein’ Geist ich quäl.
    Ich dank, welch Gott es geben mag,
        dass unbezwung’n ist meine Seel.

    Trotz Pein, die mir das Leben war,
        man sah kein Zucken, sah kein Toben.
    Des Schicksals Schläg in großer Schar.
        Mein Haupt voll Blut, doch stets erhob’n.

    Jenseits dies Orts voll Zorn und Tränen,
        ragt auf der Alp der Schattenwelt.
    Stets finden mich der Welt Hyänen.
        Die Furcht an meinem Ich zerschellt.

    Egal, wie schmal das Tor, wie groß,
        wieviel Bestrafung ich auch zähl.
    Ich bin der Meister meines Los’.
        Ich bin der Käpt’n meiner Seel.

                                        William Ernest Henley (1849–1903)

Alles was ich hier erzähle sind selbst gemachte Erfahrungen, Meinungen basieren auf psychologischen Aussagen und meinen persönlichen Eindrücken. Ich markiere entsprechend.

Begriffe können hier nachgeschlagen werden.

Ich werde kurze Episoden posten, vielleicht erkennt sich der eine oder andere darin wieder, manchmal hilft es, einfach nur zu hören, dass man nicht allein ist, Ich mache meinen Emotionen Luft, SIE mag das alles anders sehen, dennoch ist alles vor dem Schreiben 1000 mal durchdacht bzw "zu tode" analysiert worden, es sind Fakten an die ich mich erinnere und die mich zutiefst gekränkt und zu dem gemacht haben, was ich derzeit bin. Die "Heilung" muss erst noch erfolgen.

Alles erdenklich Gute euch allen...
Matthias

  #14  
Erstellt: 27.03.2025 [13:04]   Editiert: 15.09.2025 [11:52]

Erste Anzeichen

Als ich SIE kennenlernte (im März 2024), war das wie ein Wunder. Alles hatte gepasst, alles war wie im Traum. Wir hatten so vieles gemeinsam, hatten dieselben Lokale besucht, dieselben Interessen, wir waren überzeugt, uns bereits gesehen zu haben und es musste so sein, dass wir in der Vergangenheit schon in irgend einer Eck mal geknutscht hatten (Zitat von Ihr).
Das erste Date dauerte 7 Sunden und das zweite mehr als 8, so etwas hatte ich noch nie erlebt. Sie suchte jemanden, der empathisch, sensibel und einfühlsam ist, ich ebenso! Ausserdem war ihr Spiritualität wichtig, mir ebenso!
Wir kamen zusammen und haben 2 Monate Zeit miteinander verbracht, bis ich die erste Nacht bei ihr geblieben bin, wir taten uns gegenseitig so gut, es war zu schön um wahr zu sein.

Dann kam der Sommer, Juni und ich fuhr mit ihr zum 40 jährigen Klassentreffen meiner Maturaklasse. Sie war das erste mal grantig, weil ich sie zum Treffen nicht mitgenommen habe und sie statt dessen mit meiner Schwester und Nichte in die City ging. "Ob ich sie nicht dabei haben wolle" hat sie gefragt, ich habe geantwortet, dass sie niemanden kennt, da sie schwerhörig ist, nicht viel von dem versteht was geredet wird, sie ohnedies nicht wisse, worüber geredet wird und es daher wohl auch für sie besser sei, da sie sich sonst langweile. Zudem war das Treffen NICHT mit Lebenspartner vereinbart. Ich sagte, ich werde so gegen 22 Uhr wieder zurück sein und rufe sie an.
Es wurde 22:30 und ich rief meine Schwester an, wo sie in der Stadt sind und dass ich dazustossen würde. Als ich sie traf, schien noch alles soweit in Ordnung, das sollte sich zum ersten mal änderen, als wir im Hotelzimmer ankamen.
Ein Sturm der Entrüstung brach über mich herein, ich hätte gesagt um 10, nicht eine halbe Stunde später, was wir gemacht hätten und warum ich meine Schwester angerufen hätte, nicht sie, ich hätte mich nicht einmal entschuldigt. Sie sprach die ganze Nacht nichts mit mir und drehte mir ihren Rücken zu. Wir schliefen wortlos ein.

Am nächsten Tag ging der Streit weiter. Ich erklärte, dass meine Schwester sich im Ort auskenne und mir sagen könne wo sie eigentlich sind, dass ich mich entschguldigt hätte (ich kam an und sagte sinngemäss: "sorry, es ist etwas später geworden...") und dass es etwas länger gedauert hätte, weil ein Klassenkamerad verstorben sei und wir an ihn in Erinnerungen geschwelgt hätten.

Ich wusste damals nicht, dass das nur der Auftakt sein würde. Erst später erfuhr ich, dass sie während unseres Aufenthalters in Lienz und dem folgenden Urkaub in Faak in Singlegruppen auf Facebook und wer weiss sonst noch wo ständig präsent war und sich aktiv am Geschen beteiligte. Das war der erste "Betrug" nur wenige Monate nach unserem Kennenlernen.

  #15  
Erstellt: 08.05.2025 [12:16]   Editiert: 15.09.2025 [11:56]

Der Sommer war voll im Gang und wir planten bereits mehrere Wochen einen Besuch in Waidhofen beim Musikfestival. Mit einem Freund wollten wir dort Zelten und es uns gut gehen lassen.
1 Tag vor der Abfahrt wurde die Bartagame schwer krank. Sie teilte mir mit, dass sie nicht wie geplant mitfahren könne, weil sie der Tochter (25 Jahre alt) nicht zumuten könne das Medikament zu verabreichen. Ich bot an, einen Tag später mit ihr gemeinsam zu fahren, was sie aber ablehnte, es sei dem Freund gegenüber unfair und das wolle sie nicht, sie käme nach. Ich richtete noch das Terrarium mit neuem Licht und Sand ein.

Mein Freund und ich fuhren also alleine.

Am Tag darauf, schrieb ich ihr beim Frühstück, dass ich mich auf ihr kommen freue und fragte wie es der Bartagame gehe. Sie schrieb zurück, dass die Bartagame über Nacht gestorben sei und sie gar nicht kommen könne.
Ich schrieb zurück wie leid mir das tue und dass es sehr schade sei so etwas zu erleben, bat Sie aber dennoch zu kommen. Darauf folgte ein "Danke für Nichts" und eine Tirade, dass ich zu wenig Mitgefühl zeige. Ich hörte zum ersten mal den Satz: "Meine Befindlichkeiten stehen über deinen Bedürfnissen, du musst dein Mindset ändern" und zum ersten mal sagte sie "was bist du nur für ein Mensch", eine Aussage die ich noch oft zu hören bekommen sollte. Ein bitterer Streit entbrannte und sie schrie mich mehrfach am Telefon an. Als es mir genug wurde, legte ich einfach auf
Sie schrieb, dass es ihr leid tue, sie es verstehe, wenn sie nicht mehr nachkommen solle. Ich sagte "Bitte komm", was sie dann auch tat.
Immer wieder betonte sie, dass sie unter Einsatz ihres Lebens nachgekommen wäre (Sie leidet unter einer Autoimmun-Erkrankung, hatte bereits in relativ jungen Jahren einen Schlaganfall und einen Lungeninfarkt), später erzählte sie, dass die Bartagame gestorben war, als sie mit ihrer Tochter auf einem Konzert war. Sie trank zwei grosse Spritzer und tanzte die halbe Nacht.

Ich habe erst heute, nachdem ich diese Situation 1000 mal durchdacht habe, begriffen, was da wirklich abgegangen ist und was sie da zu mir gesagt hatte. Ob sie wirklich mit ihrer Tochter unterwegs war, oder jemanden anderen getroffen hat, weiss ich bis heute nicht, ihre Einstellung zu Vertrauen und wie man damit umzugehen hat, wird später noch auf eine harte Probe gestellt, dazu aber wie gesagt später.

  #16  
Erstellt: 10.06.2025 [10:42]   Editiert: 18.06.2025 [12:44]

Ich war unachtsam!

An einigem bin ich selbst schuld, ich hätte es viel früher bemerken müssen. Mir fallen einige Momente ein, in denen ich die Zeichen nicht sehen wollte bzw nicht gesehen habe. Ihr Verständnis von Liebe und was man dafür zu tun bereit ist, ist ein vollkommen anderes und hat mit "bedingungslos" nicht das geringste zu tun.

Z.B. war sie, bedingt durch ihren Gesundheitszustand, immer wieder krank. Ich musste fast schon betteln, sie besuchen zu dürfen, was ich mitunter verstehen kann, bin ich krank, möchte ich auch meistens meine Ruhe haben. ABER!!
War ich bei ihr haben wir uns gemeinsam auf ihr Sofa gelegt und sie ist regelmässig in meinen Armen eingeschlafen. Soweit so gut, jedoch kam dann immer wieder die Frage "Was bringt Dir das, warum machst Du das?"

Was für eine sinnfreie Frage! Was bringt es einem, beim geliebten Menschen zu sein, wenn es ihm nicht gut geht und welche Triebfeder könnte einen dazu bringen bei jemandem zu liegen, den man liebt?
Natürlich kann sie das nicht nachvollziehen, alles was sie tut muss ihr einen Vorteil bringen, es muss etwas dabei herausspringen.

Als wir im Dezember getrennt waren (dazu später) hat sie nach einem Arztbesuch geschrieben, dass sie eine schlechte Nachricht erhalten habe und mit ihrer Halsschlagader etwas nicht stimmt (übrigens eine masslose Übertreibung, man hat eine Verkalkung der Carotis auf dem Ultraschall gesehen). Ich habe keine Sekunde gezögert sie die folgenden 2 Tage zu einem Seminar, an dem sie teilgenommen hat, zu fahren und wieder abzuholen. Auch da war sie erstaunt und wieder "...was hast du davon, warum tust du das?"

Die Fragen hätten mir eine Warnung sein müssen, natürlich muss alles was man tut einen Vorteil bringen, und dass man so etwas aus Liebe tut kann sie sich nicht vorstellen und liegt ausserhalb ihres Empathiefeldes.

  #17  
Erstellt: 17.06.2025 [14:15]   Editiert: 15.09.2025 [13:51]

Mein Geburtstag

Ich habe im Juni Geburtstag. Sie hat mich eingeladen, ab Mittag bei Ihr zu sein und wir feiern dann gemeinsam. Ich war zu Mittag da und habe Sie und Ihre Tochter zum Essen eingeladen, wir haben einen schönen Nachmittag verbracht und dann sollte der Tag einen "geplanten" Verlauf nehmen.

4 Wochen hatten wir geplant, nach unserem gemeinsamen Nachmnittag, mit einem Freund, auf ein Konzert, dass Sie gerne besuchen wollte (Ihre Freundin hat dort gesungen), zu gehen, danach bei mir zu übernachten und den Abend spontan und gemütlich ausklingen zu lassen.

Nun, es kam wie es kommen musste, nach dem Konzert waren alle Pläne über den Haufen geworfen. Sie fuhr noch Richtung meinem Zuhause, kurz vor meiner Wohnung kam dann ein spontanes "Ich bin jetzt wach und ich fahre jetzt Heim"! Was für ein Satz! Mein Freund versank im Auto auf der Rückbank und sagte kein Wort mehr und ich selbst war komplett sprachlos. Die Nachfrage, was das solle, wir hätten seit Wochen anderes geplant, wurde nur noch einmal und vehementer mit dem Satz "ich bin jetzt wach und fahre jetzt Heim" beantwortet.
Meine Kinder hatten für Sie den Kühlschrank mit Vegetarischem gefüllt, mein Sohn war für die Nacht zu einem Freund gegangen, am nächsten Tag wollten meine Kinder ein gemeinsames Frühstück mit allem Drum und Dran veranstalten, alles zunichte. Ihre einzige Rechtfertigung war, sie habe das ja nicht gewusst.

Heute denke ich, dass da eine Grenze getestet wurde, um herauszufinden, wie weit sie bei mir gehen kann, mein Fehler war sicherlich, nicht auszusteigen und Ihr eine gute Heimfahrt zu wünschen. Statt dessen fuhr ich sprachlos mit und fügte mich, um Krach zu vermeiden?
Ich habe noch heute den Satz Ihrer Freundin im Ohr, "mach heute doch mal was er möchte, es ist doch sein Geburtstag...", nein, das wahr wohl unmöglich, sie hat diesen Satz einfach ignoriert. Als ich am nächsten Tag dann in der Früh sagte, ich fahre jetzt Heim, war noch Sturm im Wasserglas und der Krach kam dennoch.

Mein Fehler war, damals keine Grenze gesetzt zu haben und mich zu fügen um Streit zu vermeiden. Güte wurde als Schwäche gesehen, Geduld als Freigabe zum Egoismus, Schweigen als Ok zu handeln, wie es Ihr beliebt.

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